3. Sonntag nach Trinitatis (03.07.)2022

  • Anfangen

In deinen Händen, Herr, steht unsere Zeit.
Denke an mich in deiner Gnade.
Erhöre mich und hilf mir. Amen

  • Eröffnung

Der Wochenspruch für diese neue Woche heißt:
„Der Menschensohn ist gekommen , zu suchen und selig zu machen,was verloren ist.“ Lukas 19,10

  • Psalm 103

Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist,
seinen heiligen Namen! Lobe den HERRN, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:
der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen,
dein Leben vom Verderben erlöst,
krönet mit Gnade und Barmherzigkeit,
d r und fröhlich macht und du wieder jung wirst wie ein Adler.
Der HERR s haf t Gerechtigkeit und Recht allen, die Unrecht leiden.
Er hat sei e W ge Mose wissen lassen, die Kinder Israel sein Tun.
Barmh r nädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte.
Er wird n c mer hadern noch ewig zornig bleiben.
Er handelt ni h nach unsern Sünden
und vergilt uns n c nsrer Missetat.
Denn so hoch der Himmel üb r d r Erde ist,
lässt er seine Gnade walte üb r denen, die ihn fürchten.
So fern der Morgen ist vom Abe d, lässt er unsre Übertretungen von uns sein.
Wie sich ein Vater über Ki der erbarmt,
so erbarmt sich der HERR ü er ie, die ihn fürchten.

  • Lied: „Geh aus mein Herz und suche Freud“ (EG 503)
  1. Geh aus, mein Herz, und suche Freud
    in dieser lieben Sommerzeit
    an deines Gottes Gaben;
    schau an der schönen Gärten Zier
    und siehe, wie sie mir und dir
    sich ausgeschmücket haben.
  2. Die Bäume stehen voller Laub,
    das Erdreich decket seinen Staub
    mit einem grünen Kleide;
    Narzissus und die Tulipan,
    die ziehen sich viel schöner an
    als Salomonis Seide.
  3. Die Lerche schwingt sich in die Luft,
    das Täublein fliegt aus seiner Kluft
    und macht sich in die Wälder;
    die hochbegabte Nachtigall
    ergötzt und füllt mit ihrem Schall
    Berg, Hügel, Tal und Felder.
  4. Die Glucke führt ihr Völklein aus,
    der Storch baut und bewohnt sein Haus,
    das Schwälblein speist die Jungen,
    der schnelle Hirsch, das leichte Reh
    ist froh und kommt aus seiner Höh
    ins tiefe Gras gesprungen.
  5. Die Bächlein rauschen in dem Sand
    und malen sich an ihrem Rand
    mit schattenreichen Myrten;
    die Wiesen liegen hart dabei
    und klingen ganz vom Lustgeschrei
    der Schaf und ihrer Hirten.
  6. Die unverdrossne Bienenschar
    fliegt hin und her, sucht hier und da
    ihr edle Honigspeise;
    des süßen Weinstocks starker Saft
    bringt täglich neue Stärk und Kraft
    in seinem schwachen Reise.
  • Evangelium: Lukas 15,11b-32

Vom verlorenen Schaf

Und Jesus sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und der jüngere von ihnen sprach
zu dem Vater: Gib mir, Vater, das Erbteil, das mir zusteht.
Und er teilte Hab und Gut unter sie.
Und nicht lange danach sammelte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land; und dort brachte er sein Erbteil durch mit Prassen.
Als er aber alles verbraucht hatte, kam eine große Hungersnot über jenes Land und er fing an zu darben und ging hin und hängte sich an einen Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seinen Acker, die Säue zu hüten. Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, die die Säue fraßen;
und niemand gab sie ihm. Da ging er in sich und sprach: Wie viele Tagelöhner hat mein Vater, die Brot in Fülle haben, und ich verderbe hier im Hunger! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. Ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße; mache mich einem deiner Tagelöhner gleich!
Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater.
Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn, und er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn.
Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße. Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an seine Füße und bringt das gemästete Kalb und schlachtet’s; lasst uns essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein.
Aber der ältere Sohn war auf dem Feld. Und als er nahe zum Hause kam, hörte er Singen und Tanzen und rief zu sich einen der Knechte und fragte, was das wäre. Der aber sagte ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wiederhat.
Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen.
Da ging sein Vater heraus und bat ihn. Er antwortete aber und sprach zu seinem Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir und habe dein Gebot nie übertreten, und du hast mir nie einen Bock gegeben, dass ich mit meinen Freunden fröhlich wäre. Nun aber, da dieser dein Sohn gekommen ist, der dein Hab und Gut mit Huren verprasst hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet.
Er aber sprach zu ihm: Mein Sohn, du bist allezeit bei mir und alles, was mein ist, das ist dein. Du solltest aber fröhlich und guten Mutes sein; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden.

  • Gedanken zum Text

Liebe Gemeinde,
Ein Landgut war das! Das schönste weit und breit! Die Ställe voll, die Scheunen voll. Und ein Reichtum! – ‚Wer das alles einmal erbt!’ sagten die Leute. Zwei Kinder sind da. Eine Tochter und ein Sohn. Die Tochter ist die Ältere, sie wird einmal Erbin sein.(Sie ist besser in der Schule, zuverlässig, verantwortungsbewusst) Außerdem ist es so Sitte und Recht. Der Hof wird nicht geteilt.
Und der jüngere Sohn? Der hat die Wahl. Er kann zu Hause bleiben, die Schwester muss ihm Anteil geben am Hof. Aber die Herrin im Haus, das wird immer die Schwester sein. Zweitgeborene kennen das Problem, Immer nur der Zweite zu sein. ‚Da bin ich doch nur ein Leben lang Diener und Knecht’ mag der jüngere Bruder gedacht haben.
Und er konnte es nicht erwarten, bis er mündig wurde; bis er endlich verlangen konnte, dass man ihm seinen Anteil am Erbe auszahle. – Aber die Eltern leben ja noch – ja, die Eltern leben.
Und eines Tages ist es soweit. Da kommt der Sohn zu ihnen: ‚Kann ich etwas mit euch besprechen?’ ‚Ja, sag, was du auf dem Herzen hast!’
‚Ihr wisst, ich bin jetzt mündig; ich möchte mich selbständig machen; ich bitte euch, zahlt mir meinen Anteil am Erbe aus!“ Das ist eine Menge Geld, bedenkt: Ein Viertel vom Vermögen der Familie.
Da kann man heute lange suchen, bis man einen Hof oder eine Firma findet,
die ihre Erben auszahlen kann in barem Geld von heut auf morgen.
Aber die hier konnten!
Ob es gut ist, einem jungen Mann, der noch nie von zu Hause fort war, so viel Geld auf einmal zu geben?
Ich hätte es nicht getan. Ich hätte zuerst gefragt: was willst du denn anfangen mit dem Geld? Lass uns zusammen überlegen!
Aber das Seltsame ist: der Vater sagt nichts; er schließt die schwere Truhe auf, er teilt das Erbe.
Und gibt dem Jungen das ganze Geld: einen schweren Beutel voll Gold- und Silberstücke.
Nicht lange danach packt der ein: seine Kleider und was er sonst noch so hat und vor allem den Beutel mit dem Geld.
„Wo willst du denn hin?“ fragt die Mutter. „Möglichst weit weg!“ sagt er und verlässt den Hof.
Die Eltern sahen ihm nach wie er davon zog mit der kleinen Karawane und dem großen Geld.
Lange stehen sie so, unbewegt. Einmal streckt die Mutter die Arme aus als wolle sie ihn zurückhalten, und lässt sie wieder sinken.
Endlich kehren sie wieder ins Haus zurück. – Wie alt sie auf einmal geworden sind.-

Einmal im Leben sich jeden Wunsch erfüllen können! Wer hat nicht schon davon geträumt?
Und so sagte sich auch der junge Mann in unserer Geschichte:
‚Nur ein paar Tage lang richtig genießen; danach kaufe ich mir dann ein Geschäft oder einen Hof;
etwas, wovon ich leben kann!’ Und er lebte ein paar Tage herrlich und in Freuden.
Und aus den paar Tagen wurden ein paar Wochen und aus den Wochen Monate. ‚Ach was, ich bin jung und gesund; ich werde mir schon wieder was verdienen können! – Doch eines Tages wechselte er das letzte Goldstück. Doch für Geld konnte er sich nicht mehr viel kaufen.
Es hatte nicht geregnet; man hatte fast nichts ernten können; alles wurde teurer, von Tag zu Tag teurer. Furchtbar war das. ‚Ich muss Arbeit haben. Ich muss etwas verdienen! Sonst verhungere ich! Und wenn ich Straßenkehrer werden soll!’
Es kam schlimmer: Er musste Säue hüten. Und wenn er am Abend mit der Herde nach Hause kam, so warf man den Schweinen noch was zum Fressen vor – ihm aber gab man nichts zu essen. ‚Friss mit den Schweinen, wenn du Hunger hast!’
Was war aus ihm geworden!
Wie er nun eines Tages so in seinem Elend saß, da sah er mit einemmal etwas wunderbar Schönes. Nicht draußen, in seinem Herzen sah er es:
Er sah seine Heimat, den Hof seiner Eltern. Feierabend ist; von allen Seiten kommen sie zum Essen, die Landarbeiter, die Tagelöhner. Und jeder bekommt Brot.
Brot! Brot, soviel er will, bis er satt ist. Satt –und ich werde hier bald vollends
verhungert sein.’ Da durchfährt es ihn wie ein Licht: ‚Ich will heim!’
Da sieht er an sich hinunter der Schweinehirte: ‚Was, so willst du vor deine Eltern treten?’
Aber dann sieht er das Bild wie sie beim Abschied vor der Haustür standen.
‚Ich weiß ja, dass ich kein Recht habe, etwas von ihnen zu erwarten. Aber ich will vor sie hintreten und will zu ihnen sagen: ‚Ich habe gesündigt gegen Gott im Himmel und vor euch. Ich bin nicht mehr wert, dass ich euer Sohn heiße, macht mich zu einem eurer Tagelöhner.’
Am anderen Morgen war der Schweinehirt verschwunden. Noch in der Nacht hatte er sich davongemacht – halbverhungert wie er war.
Ich weiß nicht wie er den weiten Weg nach Hause schaffte. Er musste sich durchbetteln. Wenn er nicht seine Eltern vor Augen gehabt hätte – er wäre unterwegs gestorben. Aber endlich war’s soweit.
‚Wenn ich dort oben bin, von dort kann man unser Haus sehen!’

Die Mutter zuhause blickt hinaus auf den Weg und sieht von ferne jemanden daherkommen; noch weit weg, kein Mensch hätte erkennen können, wer das ist. Aber als ob sie auf ihn gewartet hätte; als ob sie jeden Tag hinausgesehen hätte ob ihr Sohn nicht wiederkommt – die Mutter weiß: ‚Das ist er!’
Sie ruft nach dem Vater, die beiden vergessen ihre Elternwürde und rennen dem Sohn entgegen.
Und noch ehe der Sohn seinen Entschuldigungsspruch überhaupt sagen kann, fallen sie ihm um den Hals.
Und erst jetzt kommt der Sohn zum Sprechen:
„Ich habe gesündigt vor Gott und vor Euch, ich bin es nicht mehr wert, euer Sohn zu sein.“
Das hat niemand sonst gehört, nur die Eltern.
Da kommen schon die ersten Landarbeiter angelaufen: ’Was ist denn da los?’
Und der Vater sagt: ‚Schnell, holt anständige Sachen für ihn, meinen Siegelring steckt ihm an den Finger! Und die Mutter: ‚Schlachtet das Mastkalb, macht ein Festessen; Feierabend! –denn dieser –und die Tränen kamen ihr als sie auf die Jammergestalt ihres Sohnes blickte – der da war ja tot und ist wieder lebendig!
War verloren und ist gefunden!
Jetzt fing ein Leben an auf dem Hof! Wie bei einer Hochzeit! Tische und Bänke wurden zusammengestellt; in der Küche ging’s hoch her; sie aßen und tranken; sie sangen und machten Musik. Man hörte es weit hinaus in den stillen Abend.

Die ältere Schwester ist noch nicht da. Sie arbeitet immer am längsten von allen.
Schließlich ist sie die Juniorchefin. So kommt sie auch heute als letzte nach Haus. ‚Da! Was ist das?’
Sie traut ihren Ohren nicht. ‚Die sind wohl verrückt geworden! Mitten in der Arbeitswoche Musik und Tanz!’ Ein Arbeiter läuft eilig vorbei.
‚Sag mal, was ist bei euch los?’ ‚Ja weißt du denn nicht? Dein Bruder ist zurückgekommen; die Eltern haben das Mastkalb schlachten lassen, weil sie ihn gesund wieder haben. – Komm schnell!’
Aber die Juniorchefin mit einem Ton in der Stimme wie ihn der Mann noch nie gehört hat, sagt:
‚Ich? – Nein!’ und bleibt stehen wie versteinert.

Drüben neben ihren wiedergekommenen Sohn sitzen die Eltern. Die Mutter wird als erste unruhig. ‚Wo ist die Juniorchefin?’ ‚Die will nicht kommen.’
Da sehen sich die Eltern kurz an, stehen auf und gehen ihre Tochter suchen.
Die Mutter sagt leise: ‚Bitte komm!’
Die Tochter schaut auf den Boden und sagt bitter und gequält: ‚Ich komm als letzte von der Arbeit. Am Morgen bin ich die Erste. So geht das nun schon viele Jahre. Immer habe ich gemacht, was ihr von mir erwartet habt. Nie habe ich euch eine Szene gemacht, immer zuverlässig, immer da. Aber nie ist es euch eingefallen, mir als Anerkennung auch mal ein kleines Fest zu geben. Aber jetzt’ und sie stöhnt wie unter einem Schmerz ‚ jetzt, wo der da, euer Sohn gekommen ist, der das Geld, das ihr in langen Jahren erarbeitet und erspart hattet, durchgebracht hat, da macht ihr einen Budenzauber und schlachtet ihm das Hochzeitskalb!?’
Habt ihr’s gehört? ‚Euer Sohn’ hat sie gesagt. Sie will nicht die Schwester eines solchen sein. Und – zum ersten Mal in ihrem Leben – nicht die Tochter von Eltern, die so mit ihren Kindern umgehen.
Die Mutter spürt in ihrem Herzen: ‚Jetzt verliere ich meine Tochter!’ Und sie will sie doch nicht verlieren. Es wird dunkel. Drüben spielt die Musik immer lauter.
Hier stehen die Eltern bei ihrem erstgeborenen Kind, ihrer klugen Tochter, ihrem ganzen Stolz.
Sie bitten sie, zuerst der Vater: „Du bist immer für uns dagewesen. Ich weiß das zu schätzen. Du bist die Erbin. Wir nehmen nichts mit.
Und dann die Mutter: „Alles, was uns gehört, es ist ja dein Besitz. Aber dein Bruder, der war so gut wie tot – und lebt! Er ist wiedergefunden! Kannst du dich nicht mitfreuen?

Hier bricht Jesus die Geschichte ab. Warum? Wir hätten schon gern erfahren, ob diese beiden unterschiedlichen Geschwister sich wieder vertragen oder ob sie ihr restliches Leben wie Hund und Katze verbracht haben.
Ich denke mir, die Geschichte beendet Jesus mit einer Frage, weil diese Frage jeden Menschen sein Leben lang verfolgt. „Kannst du dich nicht mitfreuen?“
Das heißt eigentlich: „Kannst du verzeihen?“

Kannst du deinem Bruder verzeihen, der sich wie ein Idiot benommen hat?

Kannst du deiner Schwester mit ihrer Rechthaberei und ihrem freudlosen Spießerleben verzeihen?

Kannst du deinen Eltern verzeihen und sie lieben auch wenn sie nicht so weise, so stark oder so vollkommen waren, wie du sie gern gehabt hättest?

Bist du fähig, einer Welt zu verzeihen und sie liebevoll zu akzeptieren,
die dich enttäuscht, weil sie nicht vollkommen ist, eine Welt, in der es so viel Ungerechtigkeit und Grausamkeit, so viel Betrug und Verbrechen, so viel Erdbeben und Unfälle gibt?
Kannst du ihre Unvollkommenheit verzeihen und sie dennoch lieben, weil es in ihr auch so viel wunderbare Schönheit und Güte gibt, und weil sie die einzige Welt ist, die wir nun mal haben?

Und jetzt kommt das Schwerste: Bist du bereit, Gott zu vergeben und ihn zu lieben, auch wenn du erfahren hast, dass er nicht vollkommen ist, auch wenn er dich im Stich gelassen und enttäuscht hat, weil er Unglück und Krankheit und Grausamkeit in seiner Welt zulässt, – und auch nicht immer verhindert, dass dir Schlimmes widerfährt?
Kannst du lernen, Ihn zu lieben und zu verzeihen trotz der Grenzen, die auch ihm gesetzt zu sein scheinen, so wie du lernst als Erwachsener deinen Eltern zu verzeihen?

Ich jedenfalls habe in meinem Leben erfahren, dass Verzeihung und Liebe die Waffen sind, die Gott uns gegeben hat, um ein erfülltes, tapferes und sinnvolles Leben in dieser unvollkommenen Welt führen zu können. Amen

  • Miteinander und füreinander beten

(Gebet zur Weltvollversammlung der Kirchen in Karlsruhe)

Barmherziger Gott,
wenn Ärger und Konflikt an die Oberfläche kommen
und wir über Ressourcen an Land, Wasser und Öl streiten,
hilf uns, tief in der Fülle des alten Brunnens der menschlichen Kreativität zu graben
und Frieden und Gerechtigkeit für alle Nationen zu schaffen.

Wenn menschliche Machthaber Wahlurnen für einen Kriegsauftrag halten
und wir uns von denen entmachten lassen, denen wir die Macht gegeben haben,
hilf uns, tief in der Fülle des alten Brunnens der menschlichen Kreativität zu graben
und Geschichten von Protest und Wandel zu verkörpern.

Wenn Angst und Vorurteile uns Barrieren errichten lässt
Und wir Menschen ausschließen, die nicht so sind wie wir,
hilf uns, tief in der Fülle des alten Brunnens der menschlichen Kreativität zu graben
und Brücken zur sozialen Teilhabe zu errichten.

Wenn wir von dem Versuch erschöpft sind, die Welt zu ändern,
und sich Apathie und Verzweiflung festsetzen,
hilf uns, tief in der Fülle des alten Brunnens der menschlichen Kreativität zu graben
und erneuere unsere Energie und Begeisterung.

Begegne uns, wie du dem verlorenen Sohn und seinem Bruder begegnet bist.
Hilf uns, tief in der Fülle des alten Brunnens der menschlichen Kreativität zu graben
und auf dich zu vertrauen.

Gemeinsam beten wir:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

  • Segen

Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige
Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Amen.

(Pfarrer i.R. Eugen Manser)