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Offene Kirche
2. Februar 2021 um 14:30 - 15:00
Liebe Seniorinnen und Senioren,
auch heute ist die Kirche von 14.30 Uhr bis 15.00 Uhr zum Stillen Gebet geöffnet.
Hier eine Andacht von Herrn Daniel Franke, verbunden mit herzlichen Grüßen an Sie alle.
Herzlichst Ihre Gerit Kranich
Freuden und Aktivitäten im Winter Daniel Franke 2021
An einem kalten Januartag gehe ich nach draußen. Über Nacht hat es geschneit. Die Landschaft ist weiß, alles ist mit Schnee überzogen. Es ist kalt, mein ganzer Körper spürt es. Ich liebe es, die Facetten des Winters in mir aufzusaugen. Den in der Sonne (wenn sie mal rauskommt) glitzernden Schnee, Bäume, die aussehen wie in einem Märchen und Vögel, die der Kälte zum Trotz ein Lied singen. Spielende Kinder, die einen Schneemann und eine Schneehöhle gebaut haben. Raureif, zugefrorene Teiche und Seen, bizarr geformte Eiszapfen. Spuren von Tieren wie zum Beispiel Hasen, die man sonst nicht sehen kann. Ein Feldhase lebt sogar gleich bei mir nebenan im Park- mitten in der Großstadt Chemnitz. Das sind die schönen Seiten des Winters. Ich nehme sie immer wieder in mir auf, bei jedem Spaziergang. Ganz besonders froh bin ich darüber, dass die Tage wieder länger werden. Ja, ich freue mich an den schönen Dingen, die ich erleben darf. Sie schenken mir Kraft und bauen mich auf.
Natürlich hat der Winter auch seine negativen Seiten. Das wissen wir alle. Wie schnell ist man bei Glätte ausgerutscht und hat sich wehgetan. Auf den Straßen bei Schneefall unterwegs zu sein, ist auch nicht gerade einfach. Ich bin als Erzgebirger in dieser Sache recht abgehärtet, weil ich Winter mit ordentlich Schnee und Kälte gewohnt bin. Aktuell (Ende Januar 2021) liegen in meinem Heimatort Mauersberg etwa 40 Zentimeter. Natürlich muss ich genauso auf die Gefahren der Glätte achten wie jeder andere auch. Kurz gesagt, nicht alles in der kalten Jahreszeit ist schön. Aber ich möchte uns Mut dazu machen, die aufbauenden Momente, welche ich bereits beschrieben habe, bewusst zu genießen gerade in dieser Zeit des weitgehenden Stillstands (Lockdown). Wir können uns neu daran erinnern, was wir haben (z.B. Dach über dem Kopf, Wärme, Essen, Beziehungen, Kontakte) und dafür danken. Zeit nehmen für die Menschen, mit denen wir zusammen wohnen. Wie oft fällt das Beisammensein durch Termine, Hektik oder dergleichen zu kurz aus!
Wer hingegen alleine wohnt wie ich, braucht eine gute Tagesstruktur, um nicht in der Wohnung zu „versauern“ oder depressiv zu werden. Natürlich auch genauso Kontakte.
Der Mensch kann nicht dauerhaft ohne Kontakte leben. Aktuell ist es notwendig, diese zu reduzieren. Ich hoffe, dass die Kontaktbeschränkungen so bald wie möglich wieder aufgehoben werden. Gleichzeitig bin ich dankbar, dass ich eine Familie habe, die sich um mich kümmert und dass ich in einem Land mit gutem Gesundheitssystem hat. Ich hoffe, dass niemand alleine sein muss und das Virus weg geht. Was können wir derzeit noch tun?
Etwa die Ruhe und Stille des Winters in einem Park oder Wald wahrnehmen und in der frischen Luft durchatmen. Natürlich sind dabei die Abstandsregen zu beachten. Ich selbst fahre manchmal auch mit dem Auto in einen anderen Stadtteil oder ein Stück aus der Stadt heraus.
Freie Zeit lässt sich zum Gebet nutzen, aber auch für Anrufe oder zum Aufräumen der Wohnung. Gottesdienste finden zwar keine statt, aber oft sind Kirchen zu bestimmten Zeiten für Andacht und Gebet geöffnet. Online steht auch vieles zur Verfügung. Wer kein Internet hat, kann sich auch eine Andacht oder Predigt per Post schicken lassen oder morgens das geistliche Wort beim Radiosender MDR Sachsen Anhalt (täglich 05:50 und 09:50 Uhr) hören. Es ist auch gut, regelmäßig die Bibel zu lesen. Der Wochenspruch für Februar steht in Lukas 10, 20 und möchte uns auch ermutigen, nämlich zur Freude: Freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind! Wie gut ist es, dass wir zu Jesus gehören und durch ihn das ewige Leben haben können.
Die im Himmel geschriebenen Namen sind ein Symbol für Gnade und diese fängt schon jetzt an. Gott sorgt für uns. Er lässt uns nicht fallen, egal wie schwer es auch gerade sein mag und er freut sich mit uns, wenn wir Grund zum Jubeln haben. Freuen wir uns also über unseren großen Gott!
Ich wünsche uns allen viel Kraft für die nächsten Tage und Wochen, Zeit, uns selbst wie auch anderen etwas Gutes zu tun, die Gewissheit, dass der Herr für uns da ist sowie Geduld und Zuversicht.
Winterstimmung an der Saale