Bericht aus dem Gemeindekirchenrat (08.07.2020)

Ein sehr abwechslungsreiches Programm an zu besprechenden Themen stand für den Gemeindekirchenrat in seiner Juli-Sitzung auf der Tagesordnung.

In den Rückblicken wurde ein besonderes Augenmerk auf die Gottesdienste unter den gegenwärtigen Bedingungen gelegt. Auffällig sind insbesondere die zurückhaltenden Besuchszahlen – die Onlineandachten hingegen erfreuen sich einer relativ stabilen Beliebtheit, so dass dieses Angebot zumindest bis auf Weiteres beibehalten werden soll.

Neben eher „trockenen“ Themen wir der Abschlussrechnung für das Finanzjahr 2019 stand mit der Frage nach Abendmahlsfeiern unter den Bedingungen der Pandemie ein gewichtiges Thema zur Diskussion. Beachten Sie hierfür die von Pfr. Wisch formulierten Informationen im Boten (Ausgabe 08-09/2020, S. 18).

Neben vielen Terminangelegenheiten (Nacht der Kirchen, Tag des offenen Denkmals) musste der GKR sich auch mit dem geplanten Weggang von Ulrike Simm zum Jahreswechsel beschäftigen. Die Stellenausschreibung der 50%-Stelle für Gemeindepädagogik soll in Verantwortung des Kirchenkreises demnächst auf den Weg gebracht werden.

Die nächste reguläre Sitzung des GKR wird nach einer Sommerpause Anfang September stattfinden.

(Martin Kötters)

7. Sonntag nach Trinitatis 2020

  • Eröffnung

So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. Diese freundliche und ermutigende Einladung aus dem Epheserbrief steht über dieser Woche. Wer Hausgenosse und Mitbürger heißt, zahlt nicht für seine Unterkunft oder sein Essen, noch muss er betteln um Gottes gutes Wort. Von allem ist reichlich da. Jetzt, hier und heute. Amen

  • Ein Lied : Nun lasst und Gott dem Herren (EG 320)

1) Nun lasst uns Gott dem Herren
Dank sagen und ihn ehren
für alle seine Gaben,
die wir empfangen haben.

2) Den Leib, die Seel, das Leben
hat er allein uns geben;
dieselben zu bewahren,
tut er nie etwas sparen.

3) Nahrung gibt er dem Leibe;
die Seele muss auch bleiben,
wiewohl tödliche Wunden
sind kommen von der Sünden.

4) Ein Arzt ist uns gegeben,
der selber ist das Leben;
Christus, für uns gestorben,
der hat das Heil erworben.

  • Worte aus Psalm 107: Danklied der Erlösten

Danket dem Herrn; denn er ist freundlich,

und seine Güte währet ewiglich.

So sollen sagen, die erlöst sind durch den Herrn,
die er aus der Not erlöst hat,

die er aus den Ländern zusammengebracht hat
von Osten und Westen, von Norden und Süden.

Die irregingen in der Wüste, auf ungebahntem Wege,
und fanden keine Stadt, in der sie wohnen konnten,

die hungrig und durstig waren
und deren Seele verschmachtete,

die dann zum Herrn riefen in ihrer Not
und er errettete sie aus ihren Ängsten

und führte sie den richtigen Weg,
dass sie kamen zur Stadt, in der sie wohnen konnten:

Die sollen dem Herrn danken für seine Güte / und für seine Wunder,
die er an den Menschenkindern tut,

dass er sättigt die durstige Seele
und die Hungrigen füllt mit Gutem.

  • Worte aus dem Brief an die Hebräer im 13. Kapitel

Bleibt fest in der brüderlichen Liebe.

Gastfrei zu sein vergesst nicht;

denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt.

Denkt an die Gefangenen, als wärt ihr Mitgefangene,

und an die Misshandelten, weil auch ihr noch im Leibe lebt.

  • Gedanken zum Hebräerbrief

Ohne es zu wissen, einen Engel beherbergen. Mich erinnert dieser Gedanke an das Gedicht von Rudolf Otto Wiemer:

Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein,
die Engel.

Sie gehen leise, sie müssen nicht schrein,
manchmal sind sie alt und hässlich und klein,
die Engel.

Sie haben kein Schwert, kein weißes Gewand,
die Engel.

Vielleicht ist einer, der gibt dir die Hand,
oder wohnt neben dir, Wand an Wand,
der Engel.

Dem Hungernden hat er das Brot gebracht,
der Engel.

Dem Kranken hat er das Bett gemacht,
er hört, wenn du rufst, in der Nacht,
der Engel.

Er steht im Weg, und der sagt: Nein,
der Engel.

Groß wie ein Pfahl und hart wie ein Stein –
Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein,
die Engel.

Unerkannte Engel werden auch in diesen Versen beschrieben. Der Hebräerbrief treibt aber den Gedanken des Gedichts noch weiter. Die Engel bleiben nicht nur unerkannt, sondern empfangen selbst Hilfe; nicht der Engel bringt Brot und macht das Bett, sondern ich tue dies dem Engel. Die Boten der himmlischen Welt finden Herberge und Zuflucht in der geschwisterlichen Liebe untereinander. Mitten unter den Menschen, den Gefangenen und Misshandelten.

Die Engel des Hebräerbriefes sind Gesandte Gottes. Sie sagen mir das Wort; das feste Wort vom Gesetz Gottes. Diese Worte Gottes darf ich nicht nur als akustische Signale meines Verstandes und meiner Stimme verstehen. Sie werden verwandelt. Der Engel, dem ich Gastfreiheit gewähre, Gesellschaft und Trost, ist das Ergebnis dieser Verwandlung.  Sie geben mir Zeugnis von den Zeichen und Wundern Jesu Christi und dem Wirken des Heiligen Geistes. Diese Engel sind in der Nähe, auch wenn ich meine, sie nicht hören und sehen zu können; sogar dann, wenn ich nicht einmal daran denke. Dieser Engel trägt das Antlitz meines Nächsten, dem ich Beistand leiste, den ich nicht links liegen lasse und dem ich in der Not helfe. Als ein Mitgefangener und als Mensch von Fleisch und Blut. Das Wort ist Mensch geworden, wie es im Johannesevangelium heißt.

Die Verkündigung dieser guten Botschaft ist das Herzanliegen in unseren Gemeinden. Der Hebräerbrief ermuntert mich, diese Verkündigung nicht auf kluge Worte in der Predigt zu beschränken. Sie ereignet sich ebenso in den handfesten und alltäglichen Aufgaben, die ich für mich und meine Lieben und über das häusliche Leben hinaus leiste. In der Luthergemeinde bedeutet das, dass die Menschen die Botschaft Gottes weitergeben, indem sie sich beispielsweise bei den Zeitpaten engagieren oder für Bauaufgaben, sich beraten und schwierige Entscheidungen treffen, und vielfältige scheinbar kleine Aufgaben bewältigen: die Heckenschere in die Hand nehmen, einen Schrank aufstellen, die Kirche mit Blumen schmücken, die Sonntagspredigt verteilen. Das wird eine schöne lange Liste umrahmt von den Momenten, in denen wir uns innerhalb der Gemeinde und darüber hinaus Zeit nehmen, zuzuhören und uns im Guten wie im Schweren einander tragen und füreinander da sind.

Ja, das Wort der Verkündigung ist ein breiter Strom, der sich im geschwisterlichen Miteinander ereignet. Dann stellt Gott uns seine Boten und Engel zur Seite. Unbemerkt und unbewusst.

Amen.

  • Ein Gebet miteinander und füreinander

Großer Gott,

was geschieht, wenn wir deine Engel nicht erkennen,

wenn wir glauben, unseren Nächsten übersehen zu dürfen?

Deine Gebote geben uns die Richtschnur.

und tief in uns sind wir gewiß, was du von uns verlangst.

Aber es ist oft schwer, dieser Stimme zu folgen

in dieser wilden Welt. Was uns beschäftigt,

aus den Nachrichten und aus unserer eigenen Lebensgeschichte,

kann uns leicht abbringen von deinem guten Weg.

Gott,

gib uns den Mut und die Liebe, deinen Geboten zu folgen

und auf deine engelhafte Stimme zu hören.

Und sende uns deine Engel

auch dann, wenn wir selbst zu schwach dafür sind.

Durch Jesus hast du uns gezeigt, dass du dir selbst

nicht zu schade bist für unser Fleisch und Blut.

Jesus zeige uns, wie es uns gelingt,

dass wir uns selbst nicht zu schade sind.

Mit seinen Worten beten wir:

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

  • Segen

Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige
Gott, + Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Er bewahre uns vor Unheil und führe uns zum ewigen Leben.
Amen.

(Pfarrer Olaf Wisch)

6. Sonntag nach Trinitatis 2020

  • Eröffnung

Kommen wir zu dir, Gott, oder kommst du zu uns? Du nimmst dich letztlich unserer an. Umgibst uns mit deinem Frieden. Dass wir leben können. Zuhause, in der Kirche, im Urlaub, bei der Arbeit und in der Freizeit, unter Menschen ebenso wie in der Einsamkeit. Komm zu uns, Gott, in deinem Frieden. Amen.

  • Lied: Ich bin getauft auf deinen Namen (EG 200)

1. Ich bin getauft auf deinen Namen,
Gott Vater, Sohn und Heil’ger Geist,
Ich bin gezählt zu deinem Samen,
Zum Volk, das dir geheiligt heißt,
Ich bin in Christum eingesenkt,
Ich bin mit seinem Geist beschenkt.

2. Du hast zu deinem Kind und Erben,
Mein lieber Vater, mich erklärt,
Du hast die Frucht von deinem Sterben,
Mein treuer Heiland, mir gewährt.
Du willst in aller Not und Pein,
O guter Geist, mein Tröster sein.

3. Doch habe ich dir Furcht und Liebe,
Treu‘ und Gehorsam zugesagt,
Ich hab‘ aus deines Geistes Triebe
Dein Eigentum zu sein gewagt,
Hingegen sagt‘ ich bis ins Grab
Des Satans schnöden Werken ab.

4. Mein treuer Gott, auf deiner Seite
Bleibt dieser Bund wohl feste stehn;
Wenn aber ich ihn überschreite,
So laß mich nicht verlorengehn!
Nimm mich, dein Kind, zu Gnaden an,
Wenn ich hab‘ einen Fall getan!

  • Worte aus Psalm 139

Herr, du erforschest mich und kennest mich.
Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es;
du verstehst meine Gedanken von ferne.
Ich gehe oder liege, so bist du um mich

und siehst alle meine Wege.

Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge,

das du, Herr, nicht alles wüsstest.
Von allen Seiten umgibst du mich

und hältst deine Hand über mir.
Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch,
ich kann sie nicht begreifen.
Wohin soll ich gehen vor deinem Geist,
und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?
Führe ich gen Himmel, so bist du da;
bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da.
Nähme ich Flügel der Morgenröte
und bliebe am äußersten Meer,
so würde auch dort deine Hand mich führen
und deine Rechte mich halten.
Spräche ich: Finsternis möge mich decken
und Nacht statt Licht um mich sein –,
so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir,
und die Nacht leuchtete wie der Tag. Finsternis ist wie das Licht.

  • Worte aus dem 5. Buch Mose, Kapitel 7, Verse 6 bis 12

Denn du, Israel, bist ein heiliges Volk dem Herrn, deinem Gott. 

Dich hat der Herr, dein Gott, erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind. Nicht hat euch der Herr angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker – denn du bist das kleinste unter allen Völkern –, sondern weil er euch geliebt hat und damit er seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen hat. Darum hat der Herr euch herausgeführt mit mächtiger Hand und hat dich erlöst von der Knechtschaft, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten. So sollst du nun wissen, dass der Herr, dein Gott, allein Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Barmherzigkeit bis ins tausendste Glied hält denen, die ihn lieben und seine Gebote halten, und vergilt ins Angesicht denen, die ihn hassen, und bringt sie um und säumt nicht, zu vergelten ins Angesicht denen, die ihn hassen. So halte nun die Gebote und Gesetze und Rechte, die ich dir heute gebiete, dass du danach tust. Und wenn ihr diese Rechte hört und sie haltet und danach tut, so wird der Herr, dein Gott, auch halten den Bund und die Barmherzigkeit, wie er deinen Vätern geschworen hat.

  • Drei Stimmen

1. Stimme:

Eifersüchtig wachst du über mich, Gott. Eifersucht, das ist ein starkes Gefühl. Heutzutage scheint es außer Mode gekommen zu sein. Wer sein Gegenüber, seine Partner*in eifersüchtig bewacht, erntet leicht Mißverständnis. Niemand gehört jemandem; niemand darf Anspruch auf seinen Mitmenschen erheben. Ob ich treu bin oder mir Sorgen mache, das sollte mir doch freigestellt bleiben.  Aber es wäre auch schön, mir gewiß zu sein, dass ich zu dir gehöre. Wie schön wäre es, wenn du um mich kämpfst und mich unter keinen Umständen allein lässt. Mich fest hältst, egal, was passiert. Ich sehne mich nach der Sicherheit und Geborgenheit, die daraus erwächst. Gerade dann, wenn ich mich klein und schwach fühle, wenn ich den Anforderungen des Lebens und des Alltags nicht genügen kann. Gott, du hast mich erwählt, wie du das Volk Israel erwählt hast. Bleibe bei mir, umgib mich von allen Seiten und halte deine Hand über mir.

2. Stimme:

Gott, du hast mich nicht gefragt, ob ich zu dir gehören will. Habe ich eine Wahl? Kann ich von dir weg gehen, ohne dass du mich bestrafst. Für meine Schwäche kann ich doch nichts. Ich kann nichts für die Tage und Zeiten, in denen ich mich klein und hilflos fühle. Es ist ja nicht so, dass ich keine Hilfe bräuchte. Aber was kostet mich das? Ich soll dir treu sein, egal was auf mich zukommt im Leben. Dann willst du immer um mich sein. Hältst mir deine Gebote und Gesetze vor Augen, denen ich nicht genügen kann. Du umgibst mich von allen Seiten und hältst deine Hand über mir. Kann ich dann noch atmen und mich frei bewegen? Die Freiheit ist mir wichtiger als deine Fürsorge. Auch wenn es gefährlich wird. Auch, wenn ich an mir selbst scheitere?

3. Stimme:

Du hast mich erwählt, weil ich klein bin. Du hast mich in deine Gemeinschaft gerufen. Das fordert mich heraus. Denn du, Gott, rechnest mit mir. Du traust mir Großes zu. Du nimmst mich in deine Verantwortung. Du glaubst, dass ich dieser Verantwortung genügen kann. Manchmal zittere ich davor und habe Angst zu versagen. Aber deine Stärke und Barmherzigkeit umgibt mich. Du versicherst mir, in deiner Gegenwart auch die schwersten Aufgaben bewältigen zu können. In  deiner Nähe richte ich mich auf aus meiner Kleinheit, fasse Mut und gehe einen guten Weg. Weil du, Gott, mich gut geschaffen hast. Du siehst das Gute in mir. Auch unter der Hülle von Verzagtheit und Schmutz, die das Leben über mich breitet. Finsternis ist nicht finster bei dir,
und die Nacht leuchtet wie der Tag. Ich kann mich und meine Mitmenschen in deinem Licht sehen, das du über mir erstrahlen lässt. Du hast mich erwählt in meiner Taufe, wie du das Volk Israel erwählt hast. Von Anfang an.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen. 

  • Ein Gebet miteinander und füreinander

Du, Gott,

der du dich zu uns bekennst
und ebenso Verantwortung von uns forderst.

Du kennst uns,
die dunklen und die hellen Seiten.

Auch wenn es eng wird um uns,
weil das Leben von Eigennutz, von Gewalt, 
von Verlust, von Schmerz und Einsamkeit bedroht ist,

weil wir das Gute vergessen, dass du uns geschenkt hast,
weil wir auf Kosten anderer leben,
weil wir nicht über unseren Tellerrand gucken können,

weil wir in uns verkrümmt sind,

dann, Herr, lass uns nicht fallen,
richte uns wieder auf,
schenke uns deinen Atem,
der uns wieder ins Leben ruft,
schenke uns deine Seele,
die uns mit deiner Barmherzigkeit erfüllt.

Wir rufen zu dir im Licht deiner Erwählung:

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

  • Segen

Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige
Gott, + Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Er bewahre uns vor Unheil und führe uns zum ewigen Leben.
Amen.

(Pfarrer Olaf Wisch)

Kirchenkoffer

Einladung unsere Kirchen im Süden mit dem Kirchenkoffer zu erkunden

Martin Luther heißt Euch in der Lutherkirche willkommen und begibt sich mit Euch auf Entdeckungstour.
Ein Brettspiel ist vorbereitet und bei den Ereignisfeldern erfahrt Ihr Wissenswertes über Martin Luther und die Kirche.
Andere Ereigniskarten laden Euch zum aktiven Entdecken der Kirche ein.
Mit QR-Code bekommt Ihr die große Orgel erklärt und könnt ein Liederbeispiel von Martin Luther hören und mitsingen.

Zwei Taschenlampen laden zum Experimentieren ein.
Wer findet als Erster die Lutherrose. Erforscht ihre Bedeutung.
Bastelt Schiffe für unseren Ast.
Geöffnet: Täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr (Mai bis Oktober)


Du findest in der Gesundbrunnenkirche einen Koffer zum Thema Taufe.
Hier ein paar Beispiele, was Du erforschen kannst:

  • Puzzle einen Satz und schau auf der Taufschale nach, ob Du ihn richtig lösen konntest.
  • Was spielt das Wasser bei der Taufe für eine Rolle?
  • Bastle eine Blüte schreib Deinen Namen hinein oder male Dich hinein. Was passiert, wenn Du diese Blüte ins Wasser legst?
  • Für die Kleinen: Du kannst einer Puppe ein Taufkleid anziehen
  • Finde in der Kinderbibel die Geschichte von der Segnung der Kinder und lese sie, oder lass sie Dir vorlesen.
  • Folgende Personen können für die Öffnung der Kirche angesprochen werden (bitte Termin etwas vorher vereinbaren):
  • Frau Bogenhagen: Festnetz: 0345-445 86959 Handy: 01515-5665356
  • Herr Fuchs: Festnetz: 0345-478 7114, Handy: 01578-7335260
  • Herr Bohous: Festnetz: 0345-6864 6722, Handy: 0151-17558619.

Schau genau in der Böllberger Kirche – mit Fotoausschnitten die Kirche erkunden.
Deine Augen, Fernglas und Lupe helfen Dir dabei.
Wenn Du den Gegenstand / Ort entdeckt hast, dann kannst Du Dir die Erklärungskarte dafür heraussuchen, sie lesen und Deinen Mitbesuchern vorstellen.
Ein Bilderbuch erzählt Dir die Geschichte vom Nikolaus.
Anschließend kannst Du noch ein Nikolaus-Memory spielen.
Geöffnet: Samstag und Sonntag von 10:00 bis 17:00 Uhr (Mai – Oktober)
Darüber hinaus sind Führungen möglich:
M. Lamprecht: 0345-1203106
oder Gemeindebüro mittwochs 16 bis 18 Uhr und freitags 9 bis 11 Uhr, Telefon: 0345-4441491


Hinweis: Für die Wörmlitzer Kirche St. Petrus gibt es im Moment noch keinen Koffer, da diese wegen Baumaßnahmen nicht besucht werden kann.

5. Sonntag nach Trinitatis 2020

  • Eröffnung

Das Wort Gottes, seine Botschaft zu lesen, zu hören und zu Herzen zu nehmen. Für die Botschaft seiner offenbaren und alltäglichen Wunder öffnen wir Herz und Verstand, staunend und dankbar. Erfüllt und bereichert zeugen wir mit Körper und Seele von der Größe Gottes.

  • Ein Lied: Die güldene Sonne (EG 382, Melodie nach EG 444, Text: Gerhard Schöne)

1) Die güldene Sonne, bringt Leben und Wonne, vorbei ist die Nacht.
Ich kriech aus den Decken, gieß Wasser ins Becken, dann Frühstück gemacht.

2) Ich atme die Kühle. Wie wohl ich mich fühle! Der Duft von Kaffee.
Ich lasse mir schmecken die leckeren Wecken mit Apfelgelee.

3) Wie oft lag am Morgen ein Berg voller Sorgen wie Blei auf der Brust.
Nichts wollte gelingen. Mir fehlte zum Singen und Leben die Lust.

4) Hab tränenverschwommen kein Licht wahrgenommen, doch die Sonne stand da. Gott ließ aus den Pfützen die Strahlen aufblitzen und war mir ganz nah.

5) Ach wenn ich doch sähe das Licht in der Nähe jeden Augenblick.
So steh ich mitunter wie blind vor dem Wunder, dem täglichen Glück.

6) Die güldene Sonne bringt leben und Wonne. Ich bin übern Berg. Nun will ich beginnen mit hellwachen Sinnen mein heutiges Werk.

  • Worte aus Psalm 73

Gott ist dennoch Israels Trost
für alle, die reinen Herzens sind.

Ich aber wäre fast gestrauchelt mit meinen Füßen;
mein Tritt wäre beinahe geglitten.
Denn ich ereiferte mich über die Ruhmredigen,
da ich sah, dass es den Frevlern so gut ging.
Sie höhnen und reden böse,
sie reden und lästern hoch her.
Was sie reden, das soll vom Himmel herab geredet sein;
was sie sagen, das soll gelten auf Erden.
Darum läuft ihnen der Pöbel zu
und schlürft ihr Wasser in vollen Zügen.

Dennoch bleibe ich stets an dir;
denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,
du leitest mich nach deinem Rat
und nimmst mich am Ende mit Ehren an.
Wenn ich nur dich habe,
so frage ich nichts nach Himmel und Erde.
Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet,
so bist du doch, Gott, allezeit
meines Herzens Trost und mein Teil.

  • Worte aus dem Lukasevangelium 5,1-11

Es begab sich aber, als sich die Menge zu Jesus drängte, zu hören das Wort Gottes, da stand er am See Genezareth. Und er sah zwei Boote am Ufer liegen; die Fischer aber waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. Da stieg er in eines der Boote, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land wegzufahren. Und er setzte sich und lehrte die Menge vom Boot aus. Und als er aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Simon:
Fahre hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus!
Und Simon antwortete und sprach:
Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort hin will ich die Netze auswerfen.
Und als sie das taten, fingen sie eine große Menge Fische und ihre Netze begannen zu reißen. Und sie winkten ihren Gefährten, die im andern Boot waren, sie sollten kommen und ihnen ziehen helfen. Und sie kamen und füllten beide Boote voll, sodass sie fast sanken.
Da Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sprach:
Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch.
Denn ein Schrecken hatte ihn erfasst und alle, die mit ihm waren, über diesen Fang, den sie miteinander getan hatten, ebenso auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, Simons Gefährten.
Und Jesus sprach zu Simon:
Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen.
Und sie brachten die Boote ans Land und verließen alles und folgten ihm nach.

  • Gedanken zum Text

Wie wir gerufen werden, so schallt es aus uns heraus.
In dieser Abwandlung des geflügelten Wortes fasse ich die Geschichte von Simon Petrus und dem wundersamen Fischzug. Es geht nicht um die Menge der Fische, sondern eben um Simon. Wie er zum Menschenfischer wird. Ein Wunder geht dem voraus, aber ebenso auch das Vertrauen auf Jesu Wort. So wird Simon gerufen. Mit einer Mixtur innerer und äußerer Stimmen. Mit der Menge der Fische ebenso wie mit dem sündigen und drängendem Wesen des Gerufenen. Menschenfischer sollst du sein, sagt Jesus zu ihm. Und so wird Simon einer der ersten und engsten Mitarbeiter im jungen Glauben. Bis heute getragen in der Tradition vom ersten Papst der Christenheit. So schallt es aus Simon Petrus. In großer Fülle, in einem Machterweis, der zugleich immer davon lebt, Vertrauen zu schenken und Gottes Schöpfung zu bestaunen.

Wie wir gerufen werden, so schallt es aus uns heraus.
Ich gehöre einer traditionell kirchlichen Familie an. Ich bin von der Frömmigkeit geprägt, die in der Großelterngeneration im Schützengraben gewachsen ist. Und vom Christsein in der DDR. Offiziell erlaubt, aber unerwünscht. Von der Tradition getragen und von dem inneren Erlebnis der Bewahrung beseelt, bin ich Christ geworden und werde ich Christ. Besonders sensibel für das, was – angeblich: anders ist, nicht dazu gehört, abweicht; und dennoch zu Gottes weiter Schöpfung gehört. Unerwünscht zu sein, mit dem Glauben anzuecken, das könnte auch den Wunsch nach Rückzug und Abgrenzung wecken. Um in Deckung zu gehen. Wie im Schützengraben. Aber im Gegenteil: Gott schenkt mir Nähe, wenn ich mich öffne. Schenkt und rettet Leben. Jedes Leben. Unterschiedslos. Ob mit oder ohne Taufschein. Oder was mich sonst von meinen Mitmenschen trennt. So schallt es auch aus mir. In Demut und Zuversicht die Vielfalt und Schönheit der Schöpfung zu bestaunen und Gottes weites Herz zu verkünden.

Wie wir gerufen werden, so schallt es aus uns heraus.
Das war eine erstaunliche Geschichte. In der Kneipe eines thüringischen Weinstädtchens bei Roulade und Schnitzel. Dorthin hatte uns unser Gastgeber geführt. Anknüpfend an eine lose Bekanntschaft, die vor Jahren bestand, sind wir herzlich und dankbar in das schöne Haus der Familie aufgenommen worden. Die Geschichte passte dazu. Eigentlich hatten Micha und Brunhilde kein Geld für das Haus. Ein geräumiges und von Tradition erfülltes Gemäuer direkt am Weinberg. Den beiden war sofort klar, dass dieses Haus zu ihnen gehört und sie zum Haus. Die Idee, wie das zu bezahlen sei, hatten sie auch schon. Nur die Bank hatte andere Vorstellungen. Der Gedanke, in der Kirchgemeinde beim Sonntagsgottesdienst nach einem Bürgen zu fragen, erschien ebenso abenteuerlich wie verheißungsvoll. Aber die Frage wurde gehört und wundersam beantwortet. Und so schallte es auch aus ihnen heraus. In reicher Fülle und Großzügigkeit. Das Haus und ihre Bewohner haben in diesem Sinne auch uns aufgenommen.

Wie wir gerufen werden, so schallt es aus uns heraus.
Die Wunder Gottes, reich und weit, ein Fischzug, eine Rettung aus dem Schützengraben, eine unerwartete Bürgschaft, rufen uns. Sie sind Maßstab für unser Leben und für den Umgang mit den Geschöpfen um uns. In Jesus Christus.
Amen.

  • Ein Gebet miteinander und füreinander

Du, Gott,
Herrscher des Himmel und der Erden,
mach uns hellhörig für dein Wort und deinen Ruf;
mach uns empfänglich für die Schönheit und Vielfalt deiner Wunder.
Mach uns stolz, um offenen Herzens zu zeigen, wie schön wir sind in deinen Augen.
Mach uns freigebig, um deine Freigebigkeit zu preisen.

Wir rufen zu dir im Licht deiner Berufung:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

  • Segen

Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige
Gott, + Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Er bewahre uns vor Unheil und führe uns zum ewigen Leben.
Amen.

(Pfarrer Olaf Wisch)

4. Sonntag nach Trinitatis 2020

  • Eröffnung

Tolle lege – nimm und lies!

Manchmal verändert sich das ganze Leben
beim Lesen, Hören und Bedenken eines Textes aus der Bibel.

So ging es Augustin.

Manchmal unterbricht so ein Text nur für einen kurzen Moment unseren Alltag.
Nehmen Sie sich Zeit.

Und seien Sie gespannt, was passiert. Jetzt und hier.

  • Ein Lied: Komm in unser stolze Welt (EG 428)

Komm in unsre stolze Welt, Herr, mit deiner Liebe Werben. Überwinde Macht und Geld, lass die Völker nicht verderben. Wende Hass und Feindessinn auf den Weg des Friedens hin.

Komm in unser reiches Land, der du Arme liebst und Schwache, dass von Geiz und Unverstand unser Menschenherz erwache. Schaff aus unserm Überfluss Rettung dem, der hungern muss.

Komm in unsre laute Stadt, Herr, mit deines Schweigens Mitte, dass, wer keinen Mut mehr hat, sich von dir die Kraft erbitte für den Weg durch Lärm und Streit hin zu deiner Ewigkeit.

Komm in unser festes Haus, der du nackt und ungeborgen. Mach ein leichtes Zelt daraus, das uns deckt kaum bis zum Morgen; denn wer sicher wohnt, vergisst, dass er auf dem Weg noch ist.

Komm in unser dunkles Herz, Herr, mit deines Lichtes Fülle; dass nicht Neid, Angst, Not und Schmerz deine Wahrheit uns verhülle, die auch noch in tiefer Nacht Menschenleben herrlich macht.

  • Worte aus Psalm 42

Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser,

so schreit meine Seele, Gott, zu dir.

Meine Seele dürstet nach Gott,

nach dem lebendigen Gott.

Wann werde ich dahin kommen,

dass ich Gottes Angesicht schaue?

Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht,

weil man täglich zu mir sagt: Wo ist nun dein Gott?

Daran will ich denken

und ausschütten mein Herz bei mir selbst:

            wie ich einherzog in großer Schar,

mit ihnen zu wallen zum Hause Gottes

mit Frohlocken und Danken

in der Schar derer, die da feiern.

Was betrübst du dich, meine Seele,

und bist so unruhig in mir?

Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken,

dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.

Am Tage sendet der Herr seine Güte, und des Nachts singe ich ihm

und bete zu dem Gott meines Lebens.

Ich sage zu Gott, meinem Fels:

warum hast du mich vergessen?

Warum muss ich so traurig gehen,

wenn mein Feind mich dränget?

Es ist wie Mord in meinen Gebeinen, wenn mich meine Feinde schmähen

und täglich zu mir sagen: Wo ist nun dein Gott?

Was betrübst du dich, meine Seele,

und bist so unruhig in mir?

Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken,

dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.

  • Worte aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer, Kap. 17

Vergeltet niemandem Böses mit Bösem.

Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann.

Ist’s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden.

Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.«

Vielmehr, »wenn deinen Feind hungert, so gib ihm zu essen; dürstet ihn, so gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln«.

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.

  • Gedanken zum Text

Vergeltet niemandem Böses mit Bösem.

Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann.

Oh Paulus!

Fast 2000 Jahre alt sind deine Worte.

Sie stehen in einem Brief, den Du an die Christen in der Stadt Rom geschrieben hast, doch –

Papier ist geduldig.

Ich wünschte:

Sie stünden nicht nur da sondern

wären lebendig

Ich wünschte, sie wären lebendig und laut

Ich wünschte,

jemand hätte sie herausgebrüllt

so dass

Derek Chauvin sie gehört hätte,

oder dass

jemand sie gehört hätte und ihm in den Arm gefallen wäre

bevor er sich kniete

auf den Hals seines Menschenbruders

George Floyd.

Ist’s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden.

Fast 2000 Jahre alt sind deine Worte.

Sie stehen in einem Brief, den Du an die Christen in der Stadt Rom geschrieben hast, doch –

Papier ist geduldig.

Ich wünschte:

Sie stünden nicht nur da sondern

wären lebendig.

Ich wünschte, sie wären lebendig und lebten

in uns und unter uns

unter deinen Menschenkindern

die wir uns so oft

als Konkurrenten

wahrnehmen,

die wir uns so oft bestimmen durch das,

was uns von den anderen unterscheidet:

das Einkommen oder der Glaube

der Gartenzaun oder die Wohngegend

die Herkunft oder die Hautfarbe

nicht aber

als Gottes geliebte Menschenkinder

alle geboren

alle mit einem zerbrechlichen Leben unterwegs auf dieser Erde.

Oh Paulus,

ich wünschte, deine Worte wären lebendig und lebten

in uns und unter uns.

Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.«

Oh Paulus,

ich wünschte Deine Worte wären lebendig und würden

uns die Ruhe und die Kraft geben

auf Gottes Gerechtigkeit zu vertrauen.

Damit wir hier auf Erden aufhören können mit dem Urteilen über andere.

Damit wir wütend für Gerechtigkeit streiten können

ohne in zerstörerischen Zorn zu verfallen

ohne Rache

ohne dass Scheiben eingeschlagen und neue Gräben aufgerissen werden.

Vielmehr, »wenn deinen Feind hungert, so gib ihm zu essen; dürstet ihn, so gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln«.

Oh Paulus,

ich wünschte, ich wüsste immer, wer Freund ist und wer Feind.

Ich wünschte mir Deine Klarheit darüber, was Böse ist und was Gut.

Oft schwindelt mich.

Oft verliere ich die Orientierung,

zu schnell rast alles dahin.

Und zu oft fehlt mir die Kraft

die Feinde zu lieben,

ihnen essen zu geben, wenn sie hungern, statt mich heimlich zu freuen.

Oft ist meine Liebe nicht groß genug,

oft reicht meine Liebe nicht

oft ist sie schon zu klein für die Menschen, die ich doch lieben will

oft fehlt schon die liebende Geduld mit meinen Kindern

wie dann, so frage ich dich,

wie dann die Feinde lieben?

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.

Fast 2000 Jahre alt sind deine Worte.

Sie stehen in einem Brief, den Du an die Christen in der Stadt Rom geschrieben hast, doch –

Papier ist geduldig.

Und doch spüre ich in ihnen eine lebendige Kraft.

Ich bete darum, dass sie lebendig wird in uns!

Die Kraft, die von dem kommt,

der längst das Böse mit Gutem überwunden hat.

Der den Tod überwunden hat

nicht mit Waffen oder Armeen

auch nicht mit Geld

nicht mit Berechnung und Kalkül

sondern

allein mit brennender Liebe

zu den Menschen und zu Gott.

Auf dass der Stein weggewälzt wird

hinter dem wir unsere Hoffnung begraben haben

dass sich hier noch einmal etwas ändern wird.

Dass Frieden möglich ist und Versöhnung

zwischen uns Menschen

auch da, wo schon lange kein Wort mehr gesprochen wird.

Vergeltet niemandem Böses mit Bösem.

Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann.

Ist’s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden.

Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.«

Vielmehr, »wenn deinen Feind hungert, so gib ihm zu essen; dürstet ihn, so gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln«.

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.

Amen.

  • Ein Gebet miteinander und füreinander

Herr, du rufst und zum Frieden, aber der Friede ist fern.

Frieden ist fern in Syrien und im Jemen.

Frieden ist fern im Miteinander deiner Menschenkinder.

Frieden ist Fern zwischen uns Menschen und Deiner Schöpfung.
Herr, wir bitten dich: Komm mit deinem Geist des Friedens.

Mach uns zu Friedensstiftern.

Gib uns Mut und Zuversicht, für deinen Frieden zu streiten.

Gib uns Ruhe und Kraft, am Unfrieden nicht zu verzweifeln.

Erbarme dich, Herr!

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

  • Segen (nach 5. Buch Mose 31,6)

Seid mutig und stark!
Habt keine Angst, und lasst euch nicht von ihnen einschüchtern!
Der Herr, euer Gott, geht mit euch.
Er hält immer zu euch und lässt euch nicht im Stich! Amen.

(Pfarrer Georg Bucher)